TSV Weilimdorf - SV Ebersbach/Fils 1:0 (1:0)

TSV trotzt Abstiegsgespenst und Chancentod

Die Weilimdorfer Landesligakicker gewinnen knapp, aber hoch verdient gegen Ebersbach.

Allerhöchste Zeit, um mal wieder ein altes Sprichwort zu bemühen: Totgesagte leben länger. Für den TSV Weilimdorf, der in der laufenden Saison der Fußball-Landesliga nur an einem einzigen Spieltag - dem zweiten - nicht auf einem Platz im Tabellenkeller rangierte, ist wieder ein kleiner Silberstreif der Hoffnung auf Klassenverbleib am Horizont erkennbar. Im Duell gegen den SV Ebersbach und das Abstiegsgespenst warfen die Nord-Stuttgarter eine gehörige Portion Kampfgeist und Moral in Waagschale. Das zahlte sich aus. Der Lohn: Ein knapper, aber hoch verdienter 1:0-Erfolg, der den Rückstand auf den Relegationsrang auf acht und den zum rettenden Ufer im Klassement auf neun Punkte schrumpfen lässt. Einziger Wermutstropfen: Die Weilimdorfer liegen genügend Chancen liegen, um drei Spiele für sich zu entscheiden.

'Wenn wir Ebersbach mit einem 0:4 oder 0:5 heim schicken, dann können die sich noch nicht einmal beschweren', sagte Weilimdorfers Pressewart Michael Bachmann. Dem kann schwerlich widersprochen werden. Denn die Ebersbacher, deren Torjäger Tarik Serour bislang allein so viele Treffer erzielt hat wie die gesamte TSV-Truppe, präsentierte sich bei ihrem Auftritt an der Giebelstraße am ziemlich indisponiert. Zwar musste Weilimdorfs Innenverteidiger Florian Sprenger schon in der 1. Minute vor Serour klären, doch im Gegenzug schlug es auf der anderen Seite des Spielfeldes ein. Nach einem Pass von Carmine Pescione nebst anschließender Unsicherheit in der Ebersbacher Abwehr schaltete Leo Christ am schnellsten und versenkte das Spielgerät zur frühen 1:0-Führung für die Platzherren im Netz.

Nun gab es nicht wenige unter den Zuschauern, die einen Sturmlauf der Gäste erwarteten. Sie wurden enttäuscht. Nur ein einziges Mal gelang es dem SV in Hälfte eins, das solide verteidigende TSV-Team wenigstens ein bisschen in Verlegenheit zu bringen. In der 27. Minute musste TSV-Torwart Burak Demirel eine Volleyabnahme von Moritz Straub entschärfen. Dagegen hätten die Gastgeber nach 45 Minuten schon mit 4:0 führen müssen. In der 25. Minute verpasste es Savas Kara frei vor dem Ebersbacher Schlussmann Timo Schurr, den zweiten Treffer nachzulegen. Und hätte das Offensivduo Cesur Sevimli/Carmine Pescione die Konter in der 15. und 45. Minute konsequenter abgeschlossen, wäre der vierte Saisonsieg der Weilimdorfer praktisch schon unter Dach und Fach gewesen.

Dass es die Gäste keinesfalls bei dem Rückstand belassen wollten, zeigte sich gleich nach der Pause. Ein Doppelwechsel sollte neuen Schwung ins Spiel des Tabellensechsten bringen. Brachte er aber nicht. In der 58. Minute leitete Sevimli den Ball auf Emil Maier weiter, dessen Zwitter aus Pass und Schuss bei Pescione landete. Der Angreifer des TSV verfehlte sein Ziel aber ebenso wie Mahdenhager Woldezion, der drei Minuten später eine Vorlage von Sevimli nicht verwertete. Keine 60 Sekunden später hatte Sevimli selbst die Großchance, das Resultat auf 2:0 zu stellen. Doch er verlor frei vor Schurr das Duell mit dem Ebersbacher Keeper.

Und das waren bei weiten nicht alle guten bis sehr, sehr guten Chance für die Nord-Stuttgarter. In der 58. Minute verpasste Christ einen Querpass von Mihal Berberoglu. Sevimli war zwar zu Stelle, wurde aber abgeblockt. In der 65. Minute setzte Pescione Maier in Szene, der frei vor dem SV-Tor den Ball nicht richtig traf. Keine 30 Sekunden später steuerte Woldezion allein auf Torwart Schurr zu, der ihn vom Ball trennte. Das Leder landete bei Pescione, der aus 22 Metern das leere Tor verfehlte. In der 80. Minute durfte es die Weilimdorfer Sturmspitze dann aus kürzerer Distanz probieren: Nach einem Einwurf von Florian Sprenger legte Maier auf Pescione quer, der das Spielgerät sechs Meter vor dem Tor über die Latte hob. Dasselbe passierte dem eingewechselten Bastian Müller in der Nachspielzeit nach Pass von TSV-Trainer Adjmal Hakimzade. Damit blieb Leo Christ der einzige Weilimdorfer, der auch dem Chancentod trotzen konnte - was aber an diesem Tag reichen sollte.

Nun können sich die Nord-Stuttgarter erst einmal über drei Punkte und eine zweiwöchige Pause freuen. 'Wir werden Kräfte sammeln', sagt Bachmann. Der nächste Gegner der Weilimdorfer ist der Tabellenzehnte Bad Boll. Und natürlich immer noch das Abstiegsgespenst.

Bericht Mike Meyer vom 13.04.2014

Tore

1:0 (2.) Leo Christ


TSV Weilimdorf: Demirel - Berberoglu (68. Berthold Cömert), Sprenger, Güney Cömert, Weimer - Christ (88. Hakimzade), Kara - Woldezion, Sevimli, Maier - Pescione (85. Müller)